Bereits fünfjährig erhielt Aziza Sadikova ihren ersten Klavier- und Kompositionsunterricht an der Spezial-Musikschule für besonders Begabte in Ihrer Heimatstadt Taschkent, Usbekistan. Später studierte sie Komposition am Staatlichen Konservatorium Taschkent in der Klasse von Dmitri Yanov-Yanovsky und setzte in weiterer Folge ihre Studien am Royal Birmingham Conservatoire, England (Bachelor of Music in Komposition und Konzert Organistin) sowie am Trinity College of Music, England (Master of Music).
Ihre Musik erkundet verschiedene Bereiche der Neuen Musik von unkonventionellen Instrumentaltechniken und Experimenten mit Elementen des Musiktheaters und komplexen Struktur- und Rhythmuskomponenten (“Ein Brief”, “Silberklang”, Oper “Alles über Sally”), wird aber auch beeinflusst durch die expressive und dramatische Dramaturgie der Musik der Romantik (“Untitled” für Chor und Orchester, Cello-Konzert), bis zur Darstellung eleganter Texturen im Stil des Neobarock („Variation“, Kadenzen zu Cellokonzerten von C.Ph.E. Bach).
Sie arbeitete mit Musikern aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Polen, Italien und Japan zusammen. Ihre Musik wurde u.a. auf folgenden Festivals aufgeführt: BBC Proms, BACHFEST, Wien Modern, Philharmonische Akademie-Konzerte in Hamburg, Young Euro Classics, Kasseler Musiktage, Audi Vorsprung-Festival, Aspekte Salzburg, Randfestspiele, Klangwerkstatt Berlin, Nuova Musica Treviso, Uckermärkische Musikwochen, Sound Source Festival, Southbank Festival London, Theaterformen Braunschweig, Klangzeit Festival Münster, ReMusic Festival S-Petersburg.
Aziza Sadikova arbeitet mit den Dirigenten Kent Nagano, Omer Meir Wellber, Keri-Lynn Wilson, Jonathan Stockhammer, Joolz Gale, Manuel Nawri, Jonas Janulevičius, Johannes X. Schachtner , sowie den Autoren Arno Geiger und Jens Schroth zusammen. Auftragskompositionen schuf sie für Simone Rubino (Percussion), Jacob Reuven (Mandolin), Rebekka Hartmann (Violine ), Julian Steckel (Violoncello), Thomas Gould (Violine) und Konstantin Manaev (Violoncello).
In Berlin arbeitete sie an Kompositionsaufträgen, darunter BBC Proms orchestra Werk „Marionetten“, für das Ensemble Quillo die Oper “Alles über Sally” in Zusammenarbeit mit dem Staatsoperndramaturgen Jens Schroth und dem Schauspieler Patrick Wengenroth (Schaubühne, Berlin) und die Kinderoper “Sterntaler”. Für die Berliner Camerata schuf sie Kadenzen für deren BACH CD beim Label ClassicClips, vom Zafraan Ensemble in den Berliner Tanz-Uferstudios erhielt sie den Auftrag für “Stimme im Schatten”, Duos und Quartette im Rahmen ihres Kafka-Projekts schuf sie für die Konzertreihe Unerhörte Musik. Ihre letzte Auftragskomposition erhielt Sadikova von den Hamburger Philharmonikern für das Werk “Silberklang” dirigiert von Kent Nagano.
Im Jahr 2017 hat Julian Steckel das Cellokonzert von Aziza Sadikova mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg unter der Leitung von Elias Grandy uraufgeführt, außerdem ist ein Schlagzeugkonzert Lichtscherben für den mehrfach preisgekrönten Simone Rubino und SWR Orchestra in 2019.
Für 2019 komponiert sie im Auftrag des Gewandhausorchesters Leipzig im Rahmen „Zur Kunst der Fuge“, weiters für einen Liederabend ‘Beethoven-Sadikova’ der Elbphilharmonie Hamburg und ein experimentelles Opernprojekt zum „Ring des Nibelungen“ im Auftrag der Staatlichen Peking-Oper, in Zusammenarbeit mit der Berliner Regisseurin Anna Peschke.
Aziza Sadikova`s Werke wurden u.a. in der BBC Proms, Berliner Philharmonie und im Berliner Konzerthaus, in der Laeiszhalle Hamburg, im Staatstheater Ingolstadt, im Stadthalle Heidelberg, in der Queen Elizabeth Hall, in Uferstudios Berlin, im Barbican Pit Theatre und im Meierhold Theatre Moscow, in der Bayerische Akademie der Schönen Kunst, im Theater Münster, Berlin Radialsystem, Thomaskirche Leipzig und der Philharmonie in Kaunas, Liederhalle in Stuttgart, Bewardhalle Stockholm, Elbphilharmonie, Gewandhaus, Auditorium Paganini gespielt.
Aziza Sadikovas Arbeit wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet darunter der Kunstförderpreis des Brandenburgischen Kulturministeriums und der Europäische Komponistenpreis. BBC World Service stellte sie in der TV-Dokumenation “100 Women” vor. Ihre Musik wurde im BBC Radio, im Deutschlandradio Kultur, im Kulturradio des ORB, im Moskauer TV-Kulturkanal und beim Sender MDR Figaro, BBC Radio 3 vorgestellt.
Sie arbeitet intensiv mit Orchestras:
Gewandhaus Leipzig, Radio France Orchestra Paris, Toscanini Philharmonie, Russian National Orchestra, BBC Philharmonic, Deutsche-Bremen Kammerphilharmonie, Heidelberg Orchestra, SWR Orchestra, Teatro Massimo Palermo Orchestra, Sweden Radio Orchestra
Verlag: Boosey and Hawkes